Kräuter bei der Friedhofsgärtnerei Klemm


Viele Gärtner verschrieben sich weniger der Nutzgartenkunst als den Gewächsen und den ihnen innewohnenden Heilkräften. Der Kräutergarten findet sich in vielen Formen im Garten wieder. Einerseits im Lustgarten für die Betörung der Sinne andererseits als Nutzgarten am Kloster. Die Grenzen zwischen Zier- und Heilpflanze verschwimmen hier, so zum Beispiel bei der Schlüsselblume, dem Eisenhut und der Pfingstrose.

In Groitzsch unterstützt uns die Gärtnerei Klemm mit einem Beet von 14 Metern länge, auf dem sie Kräuter anpflanzt, die zu Wiprechts Zeiten gebräuchlich waren.

Wir halten uns im Aufbau des ersten Kräuterbeets an die Capitularien Karls des Großen. Dieser bestimmte für alle seine Reichsgüter eine einheitliche Bepflanzung mit unterschiedlichen Pflanzen. Diese gehören nicht alle in die Kategorie der Kräuter, und sind auch nicht alle in unseren Breiten heimisch.

Da gibt es unter den Abführmitteln (Laxantien) z.B. die Gurke, Melone, Flaschenkürbis, Helmbohne, Kreuzkümmel, Rosmarin und Kümmel.

Bei den entwässernde Medikamenten (Diuretika) sind es Kichererbsen, Meerzwiebeln, Saat-Siegwurz, Wiesenknöterich, Anis, Koloquinte und Sonnenwende.

Bei den Beruhigungsmitteln (Sedativa) sind es Ammei, Berg-Laserkraut, Salat, Schwarzkümmel, Raukenkohl, Echte Brunnenkresse und Klette.

Bei den Kräutern gegen Beschwerden bei periodisch wiederkehrende Blutung aus der Gebärmutter (Menstruation) sind es z.B. die Polei, der Erzengelwurz (die schwarze Wurzel = olisatum, schmeckt nach Ingwer), Petersilie, Sellerie, und der Mutterwurz.

Diese bilden den ersten Stamm unseres Kräuterbeetes.