Pfingstrosen


Die Pfingstrosen (Gattung Paeonia) sind eine vielfältige Gruppe von Pflanzen, die Stauden, Halbsträucher und Sträucher umfassen. Ursprünglich zur Familie der Hahnenfußgewächse gehörend, bilden sie heute eine eigene Pflanzenfamilie, die Pfingstrosengewächse. Weltweit gibt es 32 Arten von Pfingstrosen, hauptsächlich aus Europa und Asien, während zwei Arten an der Westküste Nordamerikas beheimatet sind.

Die Geschichte der Pfingstrosennutzung reicht bis ins Mittelalter zurück. In Europa war die Gemeine Pfingstrose, auch bekannt als Bauern-Pfingstrose, von großer Bedeutung und wurde in Bauern- und Klostergärten kultiviert. In China spielten Baum-Päonien und Edel-Pfingstrosen seit über 2.000 Jahren eine wichtige Rolle in der Gartenkultur. Die chinesische Pfingstrosen-Art, die Milchweiße oder Chinesische Pfingstrose, stammt aus Bergwäldern und Steppen der gemäßigten und subtropischen Klimazonen.

Der Name „Pfingstrose“ stammt vom griechischen Götterarzt Paian, der der Legende nach mit Hilfe der Pfingstrose die Wunden des Gottes Pluton heilte. Die Pfingstrose hat weltweit positive Symbolik, darunter Reichtum, weibliche Schönheit und Liebe in China und Japan, sowie Reichtum und Schönheit in der christlichen Bildsprache.

Pfingstrosen wurden auch in der Medizin verwendet, insbesondere die Gemeine Pfingstrose, die zur Behandlung von Gicht eingesetzt wurde. Aufgrund fehlender medizinischer Wirksamkeitsnachweise haben Pfingstrosen in der modernen Medizin jedoch keine Bedeutung mehr.

In Bezug auf ihre Erscheinung und ihren Wuchs wachsen Staudenpfingstrosen horstig-aufrecht und werden je nach Art und Sorte maximal kniehoch. Strauchpfingstrosen bilden dicktriebige Sträucher, einige Sorten können über zwei Meter hoch werden.

Pfingstrosen bevorzugen mineralische, eher humusarme Böden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst, wobei Staudenpfingstrosen flach und Strauchpfingstrosen tief gepflanzt werden sollten. Pfingstrosen benötigen keinen regelmäßigen Schnitt, sind winterhart und können jahrzehntelang an einem Ort wachsen.

Die Gemeine Pfingstrose ist eine der ältesten Gartenpflanzen Europas und findet sich in Bauern- und Klostergärten. In China sind Baum-Päonien und Edel-Pfingstrosen wichtige Elemente der Gartenkultur. Insgesamt gibt es über 3.000 Sorten von Pfingstrosen, und sie sind auch beliebte Schnittblumen.

Pfingstrosen sind ausdauernde krautige Pflanzen oder verholzende Halbsträucher, die in den gemäßigten und subtropischen Klimazonen Eurasiens verbreitet sind, hauptsächlich in Bergwäldern und Steppenregionen. Einige Arten benötigen eine kalte Ruhezeit im Winter, können aber durch Spätfröste geschädigt werden.

Die Pfingstrosen haben eine lange Geschichte in der Gartenkultur und Medizin und sind heute immer noch beliebte Zierpflanzen in Gärten auf der ganzen Welt.

Im Mittelalter spielte die Pfingstrose, insbesondere die Gemeine Pfingstrose oder Bauern-Pfingstrose (Paeonia officinalis), eine vielfältige Rolle:

  1. Medizinische Bedeutung: Die Gemeine Pfingstrose hatte im Mittelalter eine wichtige Rolle in der Medizin. Sie wurde als Heilpflanze verwendet und galt als wirksam gegen verschiedene Beschwerden. Besonders bei der Behandlung von Gicht, Frauenkrankheiten und anderen Leiden wurde sie eingesetzt. Hildegard von Bingen schrieb in ihrer Physica über die Pfingstrose: „Die Paeonie (beonia, Dactylosa) ist feuerfarben und hat gute Wirkung. Sie hilft sowohl gegen die dreitägigen wie die viertägigen Fieber… Unt wenn ein Mensch den Verstand verliert, so als ob er nichts wüßte und gleichsam in Ekstase läge, tauche Päoniensamen in Honig und lege sie auf seine Zunge, so steigen die Kräfte der Päonie in sein Gehirn empor und erregen ihn, so dass er rasch seinen Verstand wiedererlangt … Aber nimm auch Päoniensamen und tauche sie in das Blut eines Blutegels und hülle dann die übelriechenden Samen in einen Teig aus Weizenmehl, und wenn jemand durch die Fallsucht zu Fall kommt, lege sie in seinen Mund, während er so daliegt, und tue dies, so oft er durch diese Krankheit zu Fall kommt, und endlich er geheilt werden.“ Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde die Pfingstrose als Mittel gegen Epilepsie eingesetzt. Die Volksmedizin verwendete auch den Rauch aus den Samen zur Behandlung von „Besessenen“. Die Volksmedizin kannte noch eine andere Verwendung der Pfingstrose: Ihre Samen wurden auf Ketten aufgereiht und zahnenden Kleinkindern zum Kauen gegeben. In Bayern nannte man die Samen deshalb auch Apolloniakörner – zu Ehren der Heiligen Apollonia, der Patronin der Zahnleidenden. In der Homöopathie wird Paeonia bei Hämorrhoiden und Analfissuren verwendet, deren Schmerzen nach dem Stuhlgang besonders lange anhalten.
  2. Klostergärten: Die Pfingstrose fand ihren Weg in die Gärten der Klöster im Mittelalter. Benediktinermönche brachten die Gemeine Pfingstrose von jenseits der Alpen nach Mitteleuropa und kultivierten sie in den Klostergärten. Dies trug zur Verbreitung der Pflanze bei.
  3. Zierpflanze: Neben ihrer medizinischen Verwendung wurde die Pfingstrose im Mittelalter auch aufgrund ihrer Schönheit geschätzt und als Zierpflanze in Gärten angebaut. Ihre großen, auffälligen Blüten beeindruckten die Menschen und trugen zur Verschönerung von Bauern- und Klostergärten bei.
  4. Symbolische Bedeutung: Die Pfingstrose hatte auch symbolische Bedeutung im Mittelalter. In der christlichen Bildsprache wurde sie oft mit Reichtum, Schönheit und dem Heilsversprechen assoziiert. Ihre Blütezeit um Pfingsten, dem christlichen Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes, könnte zur Verknüpfung beigetragen haben.

Insgesamt war die Pfingstrose im Mittelalter eine vielseitige Pflanze, die sowohl in der Medizin als auch in der Gartenkultur und Symbolik eine wichtige Rolle spielte.