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Goldlack
Der Goldlack (Erysimum cheiri) ist in Südeuropa rund um das Mittelmeer heimisch. Pflanzenliebhaber brachten ihn nach Mitteleuropa, wo er verwilderte. Oft siedelte sich die Wildform in Mauerritzen an, was ihm in Großbritannien den Namen „wallflower“ einbrachte. Im frühen Mittelalter zählte der Goldlack als duftiger Gartenbewohner in Ritterburgen und auch als Heilpflanze zu den beliebtesten Blumen überhaupt. Von dort aus eroberte der Goldlack die Bauerngärten und vielerorts die Herzen der Minnesänger, die das „Mauerblümchen“ als „Gelbveiglein“ in ihren Liedern anpriesen. Erysimum cheiri gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), die sich durch viele weitere duftende Mitglieder auszeichnet.
Der Goldlack, botanisch bekannt als „Cheiranthus“, erhielt seinen Namen aus dem Griechischen, wobei „cheir“ für Hand und „anthos“ für Blüte stehen. Dieser Name könnte auf die Handform der Blüten hinweisen oder auf die Tatsache, dass sie als wohlriechende Pflanzen betrachtet wurden. Die Erstbeschreibung erfolgte durch den österreichischen Botaniker Heinrich Johann Nepomuk von Crantz im 18. Jahrhundert.
Der ideale Standort für den Goldlack ist sonnig, mit nahrhaftem und gut durchlässigem Boden. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juli, wobei die Blüten in verschiedenen Farben von verwaschenem Weiß über Gelb, Orange bis zu tiefem Rot variieren. Die Einzelblüten haben einen Durchmesser von 2-3 cm und sind intensiv duftend.
Die Fruchtreife erfolgt von August bis Oktober, wobei die Früchte schmale Schoten mit kleinen, rundlichen Samen bilden, die teilweise hell oder dunkel gefärbt sein können. Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Aussaat im Sommer, wobei unter günstigen Bedingungen auch Selbstaussaat auftreten kann.
Der Goldlack ist nur begrenzt frosthart und überwintert grün, es sei denn, die Fröste sind zu streng oder anhaltend, was zum Absterben der Pflanzen führen kann. Die Hauptbestäuber sind Bienen und Hummeln.
In Bezug auf die Verwendung wurde der Goldlack aufgrund seines Dufts geschätzt und fand in der Naturheilkunde Anwendung bei Juckreiz, Geschwüren, Milzerkrankungen sowie zur Förderung von Menstruation und Geburt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Goldlack giftige Inhaltsstoffe wie herzwirksame Cardenolide (Cheiranthin) enthält und daher nicht zur Selbstmedikation geeignet ist.
In der Geschichte war der duftende Goldlack im Garten weit verbreitet, ist jedoch heute weniger häufig anzutreffen. Er erfordert Aufmerksamkeit und einen geschützten Standort aufgrund seiner Herkunft aus Südeuropa und seiner Empfindlichkeit gegenüber niedrigen Wintertemperaturen. Oft wird er als Zweijährige gezogen, im Frühsommer ausgesät und entwickelt sich bis zum Herbst zu einer kräftigen Pflanze, die im folgenden Sommer blüht. Für die Selbstaussaat sollte der kräftigste Trieb ausreifen dürfen. Um besonders schön blühende Pflanzen sortenrein zu erhalten, können Stecklinge verwendet werden.
Siehe auch https://susanna-komischke.de/pflanzenwiki/index.php/Goldlack_(Cheiranthus_cheiri)