Oregano


Oregano wird seit Jahrtausenden als Küchen- und Heilkraut verwendet. Es hat eine wohltuende Wirkung auf das Verdauungs- und Atmungssystem und wird auch zur Förderung der Menstruation eingesetzt. Es sollte von schwangeren Frauen nicht medizinisch verwendet werden, obwohl es in kleinen Mengen für kulinarische Zwecke völlig unbedenklich ist. Die Blätter und Blütenstiele wirken stark antiseptisch, krampflösend, verdauungsfördernd, stimulierend, magenstärkend und leicht tonisierend.

Oregano sipyleum, Gartenflora [E. von Regel], Bd. 7: T. 236 (1858)

Die Pflanze wird innerlich zur Behandlung von Erkältungen, Grippe, leichten fieberhaften Erkrankungen, Verdauungsstörungen, Magenbeschwerden und schmerzhafter Menstruation eingenommen. Es wirkt stark beruhigend und sollte nicht in großen Dosen eingenommen werden, milde Tees haben jedoch eine beruhigende Wirkung und fördern einen erholsamen Schlaf. Äußerlich wird Oregano zur Behandlung von Bronchitis, Asthma, Arthritis und Muskelschmerzen eingesetzt. Die Pflanze kann frisch oder getrocknet verwendet werden – ernten Sie die gesamte Pflanze (aber nicht die Wurzeln) im Spätsommer, um sie zu trocknen und für den Wintergebrauch aufzubewahren. In der Überlieferung finden wir folgende Geschichten:

Eine alte Hexe, so erzählen sich die Leute, hatte eine junge Pate, der wollte
sie ihre Kunst lehren und bestellte sie deshalb oft zu sich. Da aber auch der ‚Hans’ (der Teufel) dabei sein sollte, bereitete die Alte das junge Mädchen auf dessen Besuch vor. Das aber war ängstlich und teilte die Sache ihrer Mutter mit, und da die keinen Gefallen an dergleichen Treiben hatte, ließ sie das Mädchen zwar zur bestellten Stunde zu ihrer Patin gehen, räucherte es aber vorher mit allerlei Kräutern gehörig aus und steckte ihm noch die Tasche voll rotem Dost. Als nun der Teufel mit dem Pferdefuß über die Schwelle eintrat, schnüffelte er gewaltig, blickte erbost das Mädchen an und sprach: ‚Roter Dost,
hätt’ ich dich gewoßt, hätt’ ich dich vernomme, Wär’ ich net daher gekomme.‘
Und verschwand alsbald mit einem fürchterlichen Schwefelgestank. Die Hexe aber wollte auch nichts mehr von ihrer Pate wissen.

Oder eine andere Geschichte: Eine Bäuerin erhält von einem Geistlichen
den Rat, wilden Dost und Schafgarbe unter die Türschwelle zu legen, dann würde ihr der ‚wilde Mann‘ nicht schaden können. Abends kam wirklich der ‚wilde Mann‘. Er fuhr davon und rief: ‚Wilder Dost und Schafgarbe haben mich gebracht von meiner Braut.‘