Pflanzenlisten sind für das Mittelalter extrem schwer zu ermitteln. Es gibt zwar die drei wichtigen Schriftquellen wie die Kapitularien Karls des Großen, die St. Gallener Klostergartenbeschreibung von Walafrid Strabo,den Kölner Stadtgarten von Albertus Magnus oder die Kräuterlisten von Hildegard von Bingen aber diese Quellen reichen nicht aus, um eine gesicherte Pflanzenliste aus der Zeit des 12. Jahrhundert zu erhalten. Pflanzversuche nach Anleitungen aus dem Mittelalter sind häufig heute schwer nachzuvollziehen, wie Ulrich Willerding an der Burg Plesse im Feldversuch nachweisen konnte. 1https://www.plesseverein.de/projekte/der-burggarten/
In seinem Artikel Gärten und Pflanzen des Mittelalters bei Maureen Carrol-Spillecke: Der Garten von der Antike bis zum Mittelalter. Mainz 1992 beschreibt von Ulrich Willerding als Gartenarchäologe die Probleme der Gartenrekonstruktionen. Hauptsächliches Problem stellen die Überreste dar. Während Getreide leicht verkohlt und dadurch der Nachwelt leicht erkennbar zur Verfügung steht, tun das viele andere Weichteile von Gartenpflanzen nicht. Ulrich Willerding sei dank, das er uns solche Pflanzenlisten zusammen gestellt hat.